Der Soldat an der Westfront – Der Einsatz von Flammenwerfern
Quelle 5: Kleiner Flammenwerfer – Großer Flammenwerfer

Der Kleine Flammenwerfer (Kleif) konnte von einem Mann auf dem Rücken getragen werden und für etwa 15 Sekunden einen Flammenstahl von bis zu 20 Meter Reichweite versprühen. Er eignete sich daher vor allem für den Sturmangriff und im Grabenkampf. Der Kleif M.1912 war der erste produzierte tragbare Flammenwerfer. Er besaß keinen Taillengurt, damit der Soldat sich sofort davon befreien konnte, sollte sich die Waffe selbst entzünden oder vom gegnerischen Feuer getroffen werden. Die Bedienung erfolgte durch zwei Personen – während ein Soldat mit dem Stahlrohr zielte, stand der Assistent neben ihm und bediente das Ventil. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Verbesserungen durchgeführt und das Modell weiterentwickelt.


Soldaten des III. Garde-Pionier-Bataillons ausgerüstet mit einem Kleif M.1914
(Thomas Wictor: German flamethrower pioneers of World War I, Atglen 2007, S. 43)

Der feststehende Große Flammenwerfer (Grof) erforderte für die Bedienung mindestens drei Personen. Er hatte getrennte Öl- und Treibstofftanks und folgte dem Basismodell des tragbaren Flammenwerfers von Richard Fiedler. Durch sein hohes Gewicht war er sehr unbeweglich und für den Einsatz im Feld weniger geeignet, weshalb er vor allem für den Angriff und die Verteidigung von Festungen und Bollwerken genutzt wurde. Mit dem Grof war die Erzeugung eines Flammenstahls möglich, der über 45 Sekunden bis zu 45 Meter weit versprüht werden konnte – bei entsprechender Windrichtung reichten die dabei entstehenden Brandgase sogar noch weiter. Ende 1916 wurde eine verbesserte Version eingeführt. Der Leicht-Grof war kleiner, leichter und konnte mit leerem Tank von einer beziehungsweise im gefüllten Zustand von zwei Personen getragen werden.


Grof M.1912 (links) und Leicht-Grof M.1916, eine verbesserte Version des Großen Flammenwerfers (rechts)
(Thomas Wictor: German flamethrower pioneers of World War I, Atglen 2007, S. 85)


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