Selbst- und Fremdwahrnehmung der Kriegsversehrten


Technisch erweiterte Körper in der Nachkriegszeit - Selbst- und Fremdwahrnehmung der Kriegsversehrten

Durch Waffen, die effektiver verletzen und nicht töten und durch die sehr gute medizinische Versorgung der Verwundeten, gab es in der Nachkriegsgesellschaft ein Problem in einem gänzlich neuen Ausmaß: Kriegsinvaliden. Zum ersten Mal sah man die Auswirkungen des Krieges tagtäglich in Form von verwundeten Körpern. Die Nachkriegsgesellschaft war durch die technisierten Waffen, die im Krieg zum Einsatz kamen, durchdrungen von zahlreichen Kriegsinvaliden und musste lernen damit umzugehen.
Die Regierung strebte eine Reintegration in die Gesellschaft und eine Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess an. Dies gelang jedoch nicht gänzlich und führte zu Diskrepanzen im Selbstverständnis der Verwundeten als Kriegshelden und der öffentlichen Wahrnehmung derselbigen. Der technisierte Körper der Kriegsinvaliden stand im paradoxen Gegensatz zu der Vorstellung des Helden. Diese Gegensätze führten zu Spannungen innerhalb der Gesellschaft.

Dieser Unterrichtsentwurf soll genau diese Spannungen und Gegensätze aufzeigen, die entstanden, als der technisch erweiterte Körper Teil der Öffentlichkeit und Teil des Alltags wurde.

Einordnung in den Lehrplan

Sekundarstufe I: Klasse 9
Baden-Württemberg
Fach: Geschichte
Thema: Erster Weltkrieg; Als Rückblick bei dem Übergang in die Weimarer Republik

Lernziele

  • Fachliche Lernziele:
    Die Schülerinnen und Schüler können Selbst- und Fremdwahrnehmung der Kriegsversehrten erläutern und vergleichen.
    Die Schülerinnen und Schüler können die Gründe für das Scheitern der Wiedereingliederung erklären.
    Die Schülerinnen und Schüler können die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die Nachkriegsgesellschaft nennen und diese auf die Technisierung des Krieges zurückführen.

  • Methodische Lernziele:
    Die Schülerinnen und Schüler können mit Quellentexten und Sekundärliteratur arbeiten und historische Fragestellungen perspektivisch reflektieren.


  • Soziale Lernziele:
    Die Schülerinnen und Schüler können gemeinsam zielorientiert arbeiten.


  • Personale Lernziele:
    Die Schülerinnen und Schüler können je nach Situation eine Gruppe führen und sich einordnen.


  • Ablauf

    Für den Einstieg ist der Zugang über ein aktuelles Bild von einer modernen Prothese gedacht. Hierfür kann grundsätzlich jedes Bild verwendet werden.
    Angehängt finden Sie einen Vorschlag dafür. In diesem Schritt bietet es sich meiner Meinung nach an, einen kurzen Ausblick in die Thematik der Cyborgs anzubieten. Man könnte beispielsweise mit der Frage einsteigen, welche technischen Erweiterungen am menschlichen Körper jemanden zu einem „Cyborg“ machen und welche nicht.

    Im nächsten Schritt geht es nun darum, eine Verbindung der angesprochenen Thematik mit den Kriegsversehrten herzustellen. Dazu würde ich die eine Folie mit Prothesen aus dem ersten Weltkrieg (auch im Anhang) hinzuziehen. Die Schülerinnen und Schüler können nun selbstständig die Prothesen vergleichen und erkennen, dass die Arbeitsprothesen sich in der gesamten Form von den heutigen Prothesen unterscheiden und Werkzeuge nachahmen sollen und nicht unbedingt eine menschliche Hand.

    Dann kommt die Aufteilung der Gruppen. Zuerst in Stammgruppen, dann in Expertengruppen.
    Nach der Gruppenarbeitsphase und der kleinen Pause habe die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit ihre Ergebnisse innerhalb der Stammgruppen zu diskutieren. Hierbei haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit ihre Ergebnisse perspektivisch zu reflektieren.
    Darauf folgt die Ergebnissicherung. Diese kann beispielsweise an der Tafel erfolgen oder die Schülerinnen und Schüler präsentieren Ihre Ergebnisse, die sie am besten in den Expertengruppen notiert haben.

    Einen detaillierten Unterrichtsentwurf mit Zeitplan finden Sie hier.

    Materialien

  • Einstiegsfolie

  • Gruppe 1
  • Gruppe 2
  • Gruppe 3
  • Gruppe 4
  • Gruppe 5

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