Emigration und Exil von Wissenschaftlern und Ingenieuren 1930-1950


Remigration



Inhaltsverzeichnis

1. Remigration
Probleme bei der Erhebung der Zahlen
2. Die Rückkehr nach Deutschland
3. Probleme bei der Remigration
Situation in Deutschland nach 1945
Bürokratische Hürden zur Remigration
4. Remigration und Universität
Situation an den Universitäten in der Nachkriegszeit
Rückkehr der akademischen Exilanten
Rückrufe an die Universitäten
Wiedergutmachung
5. Fazit
Zitierte Literatur


1. Remigration



Etwa 500 000 Menschen waren während des nationalsozialistischen Regimes aus Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Tschechoslowakei geflohen (davon 85 – 95% Juden oder als „Juden geltende“) und hatten versucht, in Exilländern Zuflucht zu finden. 30.000 kehrten nach dem Ende des 2. Weltkrieges in die ehemaligen nationalsozialistischen Gebiete zurück: das macht eine Remigrations-Quote von insgesamt gerade einmal 6 % aus. 12.000 – 15.000 der Heimkehrer waren als Juden verfolgt worden. Auch wenn sie absolut die größte Gruppe der Rückkehrer waren, beträgt die Heimkehr-Quote bei den zumeist rassistisch Verfolgten weniger als 5 %, über 95 % der aus rassistischen Gründen Verfolgten (meistens Juden) blieben in ihren Exilländern. Gleichzeitig kehrten ca. 50 % der politisch Verfolgten zurück (davon ca. 4.000 Sozialdemokraten und 3.000 Kommunisten). (Krauss 2001, S. 9f)



Probleme bei der Erhebung der Zahlen



Die Erhebung der genauen Remigrationszahlen ist recht schwierig. Da die Rückkehr meist über sehr lange Zeiträume erfolgte und nicht klar definiert ist, ab wann genau jemand als Remigrant zählt. Hierbei wird vor allem auf die Gruppe der sogenannten „Sojourners“ verwiesen. Diese sind eine besonders schwer zu quantifizierende Gruppe, da diese nicht direkt zurückkehrten, allerdings zeitweise wieder in Deutschland präsent waren. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Gastdozenten, welche vorübergehend an den Universitäten unterrichteten und Vortragsreisen unternahmen. Aber auch Anwälte, die ihre Beteiligung an Kanzleien wiederaufnahmen (Krauss 2001, S. 11f.), Geschäftsleute die wieder stille Teilhaber an Unternehmen wurden (Krauss 2001, S. 13.) oder Auslandskorrespondenten (Krauss 2001, S.81.). Auch gehen verschieden Studien unterschiedliche Wege bei der Quantifizierung; so zählt Horst Möller in seinem Aufsatz ausdrücklich nur diejenigen zu den Remigranten, welche zum einen zur 1. Generation der Emigranten gehörten, zum anderen 1933 mindestens 25 Jahre alt waren und 1948 bzw. 1949 noch am Leben waren (Möller 1992, S. 609.). Entsprechend ist anzunehmen, dass wiederum andere Studien mit anderen Eckwerten arbeiten und andere Ausschluss Kriterien haben. Auch sind im Rahmen des Nachkriegsdurcheinanders Akten unvollständig, zerstört oder nicht zugänglich (Cieslok 1991, S. 115.).



2. Die Rückkehr nach Deutschland



Zu den ersten Rückkehrern nach dem Krieg gehörten die, die nun eine Alliierten Uniform trugen: diese wurden zumeist in Verhören und als Dolmetscher eingesetzt. Insgesamt war ihr Anteil jedoch sehr gering und es ist unklar, ob man sie wirklich als Remigranten bezeichnen kann (Krauss 2001, S. 62). Die wenigsten blieben nach Ablauf ihres Auftrags in Deutschland (Krauss 2008, Sp. 1163.). U.a. gehörten sie zur jüdischen Brigade, die für die britische Armee tätig war. Auch eine gewisse Zahl von illegalen Rückkehrern war zu verzeichnen, zumeist politische Emigranten, die der kommunistischen Partei angehört hatten (Lissner 2006, S. 74.). Insgesamt kann man die Remigrations-Bewegung in 3 Phasen einteilen.

(i) Die 1. Phase umfasst die Rückkehr bis ca. 1948, zu welcher bereits die oben genannten illegalen Rückkehrer zählten. In dieser Phase kehrten vor allem diejenigen zurück, die aus politischen Gründen aus Deutschland vertrieben worden waren (Krauss 2001, 13.). Politische Emigranten waren eher selten in der Lage, ihre politischen Ambitionen in ihrem Exilland zu realisieren. So blieben sie auch vom Ausland aus nach Deutschland gewandt (Möller 1992, S. 608.). So viel es ihnen auch wesentlich leichter, an ihre früheren Karrieren anzuknüpfen (Krauss 2001, S. 9.). Auch der Wunsch des Wiederaufbaus bzw. das Bilden eines neuen Deutschlands war ein verbreitetes Motiv (Krauss 2001, S. 11.). Auch einige Geschäftsleute wollten in die Betriebe zurückkehren, aus denen sie einst verdrängt worden waren; diese kehrten jedoch selten ganz zurück und wurden stille Teilhaber (Krauss 2001, S. 13.).

(ii) Die 2. Phase umfasst die 1950er und 1960er. Diese Gruppe bestand zu einem nicht unerheblichen Teil aus den aus rassistischen Gründen Vertriebenen. Diese hatten zu Anfang eher kritisch auf die gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland gesehen. Doch in den 50er Jahren wurden in Deutschland Entschädigungen und Renten ausbezahlt, dies zog viele Vertriebene zurück. In den Jahren von 1952 bis 1959 kehrten insgesamt 9 000 jüdischen Emigranten nach Deutschland zurück. Auch der größte Teil von Künstlern, Wissenschaftlern und Schriftstellern kehrte in dieser Phase der Remigration zurück (Krauss 2001, S. 13.). Gerade Schriftsteller, Journalisten und Theaterleute hatten im Ausland hart um ihre Existenz kämpfen müssen, da sie mehr als z.B. Naturwissenschaftler von der deutschen Sprache abhängig waren (Krauss 2001, S. 11.). Ein weiterer Grund für die Rückkehr in beiden genannten Phasen war die Situation in den Exilländern, auch wenn man von vielen berichten kann die in ihren Exilländern erfolgreich und heimisch wurden, so blieben sehr viele Emigranten, welche nach -> Großbritannien oder in die -> USA geflohen waren, dort. Aber es gab auch viele die im Exilland weiterhin unter politischer und existenzieller Not litten (Krauss 2001, S. 127). Es gab vereinzelte organisierte Rückkehraktionen, so u.a. aus Shanghai wo mehrere Hundert jüdische Emigranten nach Deutschland zurückkehrten (Freimüller 2020, S. 76.). Solche Organisationen waren aber eher die Ausnahme, die meisten Remigranten kehrten privat zurück (Lissner 2006, S. 99.). Neben Shanghai strebten auch viele von Israel bzw. -> Palästina aus zurück nach Deutschland. Dies galt dort als Verrat, jedoch wurden Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit und auch das Klima als drückend empfunden (Krauss 2001, S. 127.).

(iii) Die 3. Phase der Rückkehr erfolgte später und über einen weiten Zeitraum verteilt. Diese Phase umfasst vor allem ältere Emigranten (Krauss 2001, S. 14.). Viele von ihnen kehrten zurück, um ihre Rentenansprüche geltend machen zu können (Lissner 2006, S. 61.). Ein zentraler Anlaufpunkt für Remigranten war das Saarland, welches noch bis 1955 einen Sonderrechtsstatus hatte. Hier kehrten vor allem politische Emigranten zurück, diese gehörten meist den Sozialdemokraten an. Noch vor dem Juli des Jahres 1945 kehrten 25 % der aus politischen Gründen aus dem Saarland Vertriebenen an die Saar zurück. Auch eine relativ hohe Anzahl jüdischer Emigranten, welche u.a. in Frankreich in der Illegalität gelebt hatten, kehrten zurück. In den folgenden Jahren sollten Remigranten einen hohen Einfluss auf Gewerkschaften und politische Parteien haben (Paul 2008, Sp. 1171 – 1174.).



3. Probleme bei der Remigration




Situation in Deutschland nach 1945



Nach dem Krieg sahen die Emigranten ihre alte Heimat in Trümmern liegen (Lissner 2006, S. 75.). Eine Rückkehr versprach die Wiederholung der existenziellen Not: die Häuser standen nicht mehr, die Arbeitsstellen existierten nicht mehr, der Besitz war verschwunden (Lissner 2006, S. 98). Allein dies machte Deutschland nach dem Krieg nicht gerade zu einem einladenden Land.

Gerade rassistisch verfolgte Emigranten waren wenig gewillt, nach Deutschland zurückzukehren. Die „Stunde 0“, von welcher heute gerne in allgemeinen Geschichtsbüchern berichtet wird, hat nie existiert (Strübel 1984, S. 168.). Remigranten sahen sich weiterhin mit rassistischen und nationalistischen Ansichten konfrontiert. Anstelle von Entschuldigungen kam ihnen Neid und Abwehr entgegen. „Sie hätten ja zu essen“, so wurde, von den Exilanten die von „Hitlers Gnaden“ im Ausland lebten, Hilfe erwartet (Krauss 2001, S. 43.). Auch sah man sie als Landesverräter an, da sie Deutschland verlassen hätten und den 2. Weltkrieg nicht am eigenen Körper erlebt hätten (Krauss 2001, S. 50.). Die Remigranten wurden bei Rückkehr bestenfalls ignoriert, während die Kriegsrückkehrer meist begrüßt und von den Einwohnern versorgt wurden (Lissner 2006, S. 98f.). Auch galten die Remigranten als Helfershelfer der Alliierten und Nutznießer des Elends. Die Deutschen waren noch lange nicht in der Lage mit der Schuld, die sie im 2. Weltkrieg und im Holocaust auf sich geladen hatten umzugehen, den Remigranten wurde Besserwisserei und Moralismus unterstellt (Papcke 1991, S. 13.). Auch die Bilanz-Moral der Deutschen, in der sie u.a. die Opfer des Holocaust mit den Opfern des Kolonialismus aufgewogen (Funke 1989, S. 221.) bzw. kehrten die Deutschen die Opferrolle um und wogen die Zahl der im Holocaust Ermordeten mit den Kriegsverlusten auf (Krauss 2001, S. 53.). Viele verleumdeten oder verdrängten die Kollektivschuld vollständig (Krauss 2001, S. 50.). Dabei war die Anwesenheit derer deren Familien sie umgebracht hatte und diese auch umgebracht hätten, wenn sie nicht geflohen wären, hinderlich. Auch Rachefantasien wurden ihnen unterstellt: deshalb ständen sie nun auf der Seite der Siegermächte. So wurden vor allem die Juden nach dem 2. Weltkrieg und dem Ende des deutschen Größenwahns von vielen „jetzt erst recht“ zu Feinden gemacht (Krauss 2001, S. 53.). Sie waren weiterhin aus der deutschen Volksgemeinschaft ausgeschlossen: erst, weil sie nicht Teil der „deutschen Herrenrasse“ waren und dann, weil sie nicht gezwungen waren die Kollektivschuld mit sich zu tragen, die keiner wahrhaben wollte (Krauss 2001, S 52.). Auch die Frage nach möglichen Privilegien für Emigranten (Krauss 2001, S. 54.) und die Gründung des Staates Israel 1949 heizten alte Ressentiments wieder auf (Bergmann 2001, S. 191.). Verschwörungstheorien und auch Angst vor Racheaktionen machten sich im zerstörten Deutschland breit.

Besonders zurückgekehrte Juden wurden wiederholt Opfer von Gewalt, Drohung, Anfeindung und Sabotage (Bergmann 2001, S.203.). Sie waren für viele Deutsche schlicht nicht im eigenen Land willkommen. Dies galt nicht nur für die westlichen Besatzungszonen, auch in der Sowjetische Besatzungszone gab es wiederholt Anti-Semitische-Ausschreitungen (Bergmann 2001, S. 192.). Eine Umfrage der amerikanischen Militärregierung in ihrer Besatzungszone im Jahre 1946 ergab, dass 18 % der Bevölkerung als radikale Antisemiten zu klassifizieren sein, 21 % als Anti-Semiten, 22 % als Rassisten, 19 % als Nationalisten und nur 20 % weitgehend frei von Ressentiments (Bergmann 2001, S. 153.). In den folgenden Jahren verbesserte sich die Situation kaum, dies zeigt die Allenbach-Umfrage. 1948 zeigte sie, dass weiterhin 62 % der Bevölkerung extrem oder bedingt anti-semitisch veranlagt waren, nur 38 % der Bevölkerung waren nicht Anti-semitisch bzw. pro-jüdisch. Im Jahre 1952 antworteten 37 % auf die Frage, ob Juden in Deutschland leben sollten, dass sie weggehen sollten, 44 % waren neutral nur 19 % sprachen sich für die jüdische Gemeinschaft aus (Bergmann 2001, S. 203.). Über den Anti-Semitismus wurde auch in der Presse berichtet (Bergmann 2001, S. 192.). Dies hielt sicher nicht nur viele von der Rückkehr in das Land ab, wenn sie überhaupt vorhatten in das Land ihrer Unterdrücker zurückzukehren (Ekstein 2004, S. 473.), sondern brachte viele Remigranten auch dazu Deutschland später wieder zu verlassen (Krauss 2001, S. 127.). Auch die Betroffenheit über das wahre Ausmaß des Holocaust war hoch (Möller 1992, S. 608.) und auch die Mitleidlosigkeit, die die Deutschen dem entgegenbrachten (Funke 1989, S. 222.). Viele fühlten sich auch weiterhin heimatlos in Deutschland (Krauss 2001, S. 11.).



Bürokratische Hürden zur Remigration



Doch selbst denen, die willens waren nach Deutschland zurückzukehren, wurden von den deutschen Behörden und teilweise auch von den Besatzungsmächten Steine in den Weg gelegt.

Zum einen hatten die Alliierten nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands die Besatzungszonen abgeriegelt, niemand kam mehr heraus oder wieder hinein. Eine Überquerung war nur mit Genehmigung und Protektion der Alliierten möglich (Lissner 2006, S. 25.). Auch war es für Remigranten meist unmöglich, die entsprechende Besatzungszone wieder zu verlassen, wenn sie sich einmal für die Rückkehr entschieden hatten. Dies schreckte viele davor ab, nach 1945 zurückzukehren (Cieslok 1991, S. 119.). Zunächst ließen diejenigen Alliierten nur die nach Deutschland, die sie für den Wiederaufbau als notwendig erachteten. Die Briten erhielten tatsächlich tausende von Anträgen; bis Mai 1946 wurden jedoch nur 36 bewilligt (davon 2 Uni-Professoren). Ein Problem war, dass die Emigranten über keine Lobby bei den Alliierten verfügten (Cieslok 1991, S. 118f).

Die bürokratischen Hürden für die die offiziell zurückkehren wollten waren hoch. Sie brauchten eine Wohnung und eine Zuzugsgenehmigung um die Rückreise bewilligt zu bekommen. Voraussetzungen, die meist nur zu erfüllen waren, wenn man eine gute Verbindung zu seinem Zielort hatte (Krauss 2001, S. 138). Die Briten starteten im Sommer 1946 ein Remigrations-Programm, planmäßig sollten 30 Emigranten pro Woche zurückkehren. Diese mussten ihre Familien mitnehmen (es sei denn diese waren anderwärtig eine Bindung in Großbritannien eingegangen) und durften nur begrenzte Mengen an Geld, Gepäck und Lebensmitteln mitnehmen. Viele versuchten solche Rückreisen aufzuschieben (Lissner 2006, S. 25.).

Die USA stellten ebenfalls bestimmte Bedingungen zur Remigration in die amerikanische Besatzungszone. Man musste entweder in irgendeiner Form eine Qualifikation besitzen, welche für die USA in der Besatzungszone von Nutzen war oder man musste ausdrücklich von den deutschen Verwaltungsbehörden zu einer Stelle in Deutschland gerufen worden sein oder man musste ein eigenes Geschäft oder ein Angebot zur Beschäftigung haben, welches der Wirtschaft in der amerikanischen Besatzungszone zugutekam (Krauss 2008, Sp. 1164f.).

Die deutschen Behörden zeigten sich teils sehr unkooperativ gegenüber den Rückkehrern und wehrten sich mit aller Kraft gegen alle Maßnahmen der Wiedergutmachung (Lehmann 1991, S. 95.). Sie verhielten sich gegenüber dem Remigranten abweisend. Angesichts der Rückerstattungs- Wiedergutmachungs- und Entschädigungsverfahren waren sie langsam und teilweise vollständig überfordert (Krauss 2001, S. 138.). Auch machte sich bei den Behörden ein hohes Maß an Anti-Semitismus bemerkbar (Bergmann 2001. S. 192.).

Ein weiteres Problem, welches für die Emigranten noch sehr viel schwerer wog, war dass sie aus Deutschland ausgebürgert worden waren. Viele waren zu dem Zeitpunkt de facto staatenlos. Sie durften zwar jederzeit ihr Exilland verlassen und nach Deutschland reisen, doch es gab keinerlei Garantie, dass ihnen eine Rückkehr ins Exilland gestattet werden würde (Krauss 2001, S. 137.). Die Wiedereinbürgerung in Deutschland wurde von vielen als ein anmaßender und entwürdigender Prozess wahrgenommen. Auch erhielten sie viele trotz Antragstellung nicht wieder. Erst 1949 wurde die Wiedereinbürgerung im Grundgesetz geregelt. Sofern sie nach dem 08. Mai 1945 einen Wohnsitz im Gebiet der späteren BRD angemeldet hatten und keinen entgegengesetzten Willen zu Ausdruck gebracht hatten, waren sie nun auf Antrag wieder einzubürgern (GG §116 (2)).

Viele Emigranten hatten berufliche und familiäre Bindungen in ihrem Zufluchtsland geschaffen und manche hatten im Exilland mehr Erfolg als sie in Deutschland gehabt hatten (Krauss 2001, S. 83.). Die Situation in Deutschland dagegen war für Remigranten mehr als ungünstig, weder von Seite ihrer ehemaligen Heimat noch von Seiten der Alliierten wurden gute Voraussetzungen für eine Remigration nach Deutschland geschaffen. Nur wenige Emigranten schlugen den Weg zurück ein.



4. Remigration und Universität



Situation an den Universitäten in der Nachkriegszeit


Wie die Bevölkerung auch waren die Universitäten bestrebt möglichst schnell wieder in einen Normalbetrieb zurückzukehren. Nicht nur befanden sich die Universitäten nach Krieg und Zerstörung in finanziell angespannter Situation (Strübel 1984, S. 168f.); auch waren nationalsozialistische Ansichten weiterhin an den Universitäten verbreitet. Im Mai 1945 führte Robert Murphy eine Studie durch, in welcher er die nationalsozialistischen Tendenzen an den deutschen Universitäten untersuchte (Stern 1991, S. 158f.). Noch im Winter 1944/1945 hatten 4000 deutsche Professoren den Treueeid auf das nationalsozialistische Regime geschworen (Stern 1991, S. 157.). An der Universität von Heidelberg schätzte er die Professorenschaft mehrheitlich als pro-nationalsozialistisch ein, auch die Studentenschaft wies weiterhin nationalsozialistische Tendenzen auf. Eine nicht nationalsozialistische Position war an der Universität kaum spürbar und soll im Wesentlichen von ein paar älteren Kommunisten, Adligen und mit den Universitäten verbundenen Personen ausgegangen sein. Auch die Universität Marburg, welche den Alliierten offen und hilfsbereit gegenübertrat, versuchte aktiv nationalsozialistische Kollegen zu schützen.

Diese Position zeigt sich bei vielen Universitäten. Im Allgemeinen wehrten sich die Hochschulen rigoros gegen jede Form von Entnazifizierung. So wurden zwar im Rahmen dieser Maßnahmen nationalsozialistische Professoren und Wissenschaftler aus ihren Positionen enthoben, jedoch bemühten sich die Universitäten dies rückgängig zu machen, wobei sie sehr erfolgreich waren. 1954 saßen fast alle im Rahmen des Entnazifizierungsprogramms enthobenen Kollegen wieder im Amt (Stern 1991, S. 164f.).



Rückkehr der akademischen Exilanten


Die absoluten Zahlen der Remigranten aus Wissenschaft und akademischen Umfeld sind aus den in Punkt 1 genannten Gründen eher unsicher. Insgesamt geht man von nur 121 Rückkehrern aus. Auch waren viele der Rückkehrer bereits in fortgeschrittenem Alter (Stern 1991, S. 157.). Auch sind auf Grund einiger Gastdozenturen die relativen Zahlen an „Sojourners“ als sehr hoch anzusehen, weshalb sich die Statistiken über die akademischen Remigranten als uneinheitlich erweisen, da sie unterschiedliche Definitionen und Ansprüche an Rückkehrer stellten. So bezogen einige Studien über Emigration der Wissenschaftler meist nur Ordinarien mit ein (So die Studie von Michael Grüttner und Sven Kein). Sehr gering war der Anteil der Naturwissenschaftler nur etwa 3 Biologen (-> Biologie), 6 Chemiker (-> Chemie), 8 Mathematiker (-> Mathematik), kaum Physiker (-> Physik) und 5 % der emigrierten Ärzte (-> Medizin) kehrten nach Marita Krauss nach Deutschland zurück. Die Zahl der Geisteswissenschaftler (Krauss 2001, S. 83.), welche abhängiger von der deutschen Sprache waren (Aschkenasi 2014, S. 6.), war deutlich höher, wenn auch ebenfalls nicht besonders hoch. Am höchsten waren die Anteile der Wirtschaftswissenschaftler (30 von 178) und der Erziehungswissenschaftler (145 von ca. 300) (Krauss 2001, S. 83.).

Die Zahl bleibt dennoch in allen Studien sehr gering, dies hat verschiedene Gründe. Zum einen hatten einige emigrierte Wissenschaftler und Professoren z.B. in den USA teilweise sehr gute Arbeitskonditionen vorgefunden und hatten sich nun in ihre neue Heimat integriert (Wetzel 2001, S. 83). Gerade jüngere Wissenschaftler hatten es häufig geschafft, eine Karriere in einer neuen Heimat aufzubauen (Stern 1991, S. 197.). Auch verlangten einige Universitäten die Wiederaufnahme der deutschen Staatsbürgerschaft. Dies schreckte viele ab, da die Situation in Deutschland nach dem Krieg äußerst instabil war (Wetzel 2001, S. 83). Einige ließen sich erneut emeritieren, diese waren jedoch eher aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt (Krauss 2001, S. 84.). Im Allgemeinen kehrte nur 13 % der emigrierten Nicht-Ordinarien und 17 % der emigrierten Ordinarien zurück. Zwar hätten die meist jüngeren Nicht-Ordinarien evtl. besser Berufschancen in Deutschland gehabt, doch gerade sie hatten meist im Exilland leichter eine Karriere aufbauen können (Stern 1991, S. 156).



Rückrufe an die Universitäten


Allgemein war die Rückkehr in den Universitätsbetrieb in Deutschland äußerst schwierig. Zum einen erfolgten Rückrufe nur sehr zögerlich. Einzig in der britischen Besatzungszone wurden die Universitäten zu einem aktiven Rückruf aufgefordert. Bereits im Spätsommer 1945 begannen von der Universität Bonn erste Rückrufe vertriebener Kollegen auszugehen, auch andere rheinische Hochschulen folgten diesem Beispiel. Doch die Rückrufe gingen meist unter. Die Briefe wurden häufig schlicht mit sehr erheblichen Verzögerungen zugestellt und ein nennenswerter Effekt blieb aus (Cieslok 1991, S. 120.). So ist es zwar nicht korrekt zu sagen, dass es keinerlei Rückrufe gab, jedoch waren die Rückrufe schlecht organisiert und halbherzig. Mehrfach wurden überindividuelle Rückrufe beschlossen, jedoch hatten sie nie einen durchschlagenden Effekt, auch weil die Universitäten häufig nicht besonders viel guten Willen bezüglich der Rückkehr der vertriebenen Kollegen zeigten (Krauss 2001, S. 75f). Die Zahlen der Rückkehrer blieben entsprechend gering. Zwar wurde eine Studie durchgeführt, jedoch werden die Zahlen dieser Studie, welche anhand der Universitätsakten und der Vorlesungsverzeichnisse angefertigt wurden, häufig in Frage gestellt, da die Zahlen schwer fassbar sind, da z.B. Privatdozenten und Habilitanden in den Akten wahrscheinlich unzuverlässig verzeichnet wurden. Nach dieser Studie wurden u.a. an die Universität Göttingen 4 vom 12 emigrierten Professoren zurückberufen, jedoch gehen andere Studien von wesentlich höheren Zahlen aus (Grüttner & Kinas gehen von insgesamt 35 Emigranten an der Universität Göttingen aus); an die Hochschule Heidelberg sollen nach dieser Studie 4 von 34 emigrierten Professoren zurückgekehrt sein (Grüttner & Kinas 36 Emigrierte) (Krauss 2001, S. 84f. / Grüttner & Kinas 2007, S. 166 - 174). Allgemein zeigten sich die Universitäten gegenüber Studien zu dieser Zeit nicht besonders freigebig (Cieslok 1991, S. 116). Dennoch lässt sich aus der Studie eine drückend niedrige Zahl ablesen. Häufig riefen die Universitäten nur vereinzelte Koryphäen (Krauss 2001, S. 16f.) und die Vertriebenen, welche aus politischen Gründen ihre Stelle hatten, räumen müssen, zurück. Und wollten die Personalstruktur, welche meist im Regime gefestigt wurde, nicht auflösen (Cieslok 1991, S. 116.). Auch die Emigranten, welche von den Rückrufen erreicht wurden, bezeichneten diese als „hanebüchene Wortklauberei“ und gingen deshalb nicht darauf ein (Benz 1991, S. 196.).

Viele Universitäten sagten auf Nachfrage aus, sie seien im Gespräch mit potenziellen Remigranten (Zitat: Krauss 2001, S. 85.).

Allerdings auch die ehemaligen Mitglieder der akademischen Elite, die zurückkehren wollten, hatten es schwer, da ihnen die Universitäten meist in keinster Weise entgegenkamen. So waren sie häufig schlicht in Vergessenheit geraten, ihre Tätigkeit im Ausland wurde meistens nicht anerkannt, ihre Qualifikation wurde in Frage gestellt (Stern 1991, S. 197.). Auch waren sie gezwungen mit den aus den Ostgebieten nach Deutschland kommenden Professoren, welche für die Universitäten wesentlich einfacher einzustellen und zu versorgen waren, zu konkurrieren und mussten meistens zurücktreten (Krauss 2001, S. 82.). Remigranten mussten häufig die Erfahrung machen, dass ehemalige NSDAP- und SA-Mitglieder vorrangig eingestellt wurden (Stern 1991, S. 166f.). Auch in Österreich wurde eher die Re-Integration von Nazis als von Remigranten und anderen aus ihren Stellen vertriebenen Kollegen vorangebracht (Feichtinger 2017, S. 29.).

Es sind nur wenige positive Erfolge der Remigration zu verzeichnen, die Universitäten Bonn und Köln, welche etwas bemühter schriftliche Rückrufe mittels formeller Briefe zustellte, schaffte es einige Emigranten für sich zu gewinnen, jedoch meist nur als Gastdozenten (Krauss 2001, S. 85.).

Der Universität Frankfurt gelang es zu einer zentralen Universität der Remigranten zu werden. Tatsächlich kehrte die New School for Social Research (Sozialwissenschaften) der Frankfurter Schule nach Deutschland zurück. Dies ist u.a. auf die Remigration von Max Horkheim zurückzuführen (Krauss 2001, S. 85f.), welcher den neugegründeten Lehrstuhl für Soziologie und Philosophie erhielt (Kraushaar 1991, S. 47.). Auch wenn Max Horkheim gerne als Erfolgsgeschichte der Remigration gebracht wird, zeigt er sich dem Verhalten der Universitäten gegenüber nationalsozialistischen Tendenzen in der Universität sehr kritisch gegenüber. Er sah das Engagement zur Entnazifizierung an den Universitäten als zu gering an (Kraushaar 1991, S. 49.).

Max Horkheims Erfolg ist als eine Ausnahme anzusehen. Andere Professoren, die das Verhalten der Universitäten kritisierten, wurden schnell isoliert (Krauss 2001, S. 90.). Wie auch außerhalb der Universitäten wurden ihnen anti-jüdische und pseudowissenschaftliche Denkmuster an den Kopf geworfen, welche ihnen eine Mitschuld an der Katastrophe gab (Stern 1991, S. 189f.). Gerade die Mitglieder der New School of Social Research wurden bezichtigt die Welt gegen Deutschland aufgehetzt zu haben (Krauss 2001, S. 52.). Remigranten mussten die Erfahrung machen, dass sie weiterhin beschuldigt, diskriminiert und ausgenutzt wurden. Häufig wurde versucht Remigranten durch Schikane aus den Positionen zu scheuchen (Stern 1991, S. 166f.). Viele wurden auf ein akademisches Abstellgleis verbannt (Cieslok 1991, S. 124.).

Die sowjetische Besatzungszone bzw. DDR war bemüht v.a. kommunistische Wissenschaftler an die Universitäten zu holen. Jedoch ist die Rückkehrquote nicht viel erfolgreicher als im Westen und auch hier ist die Zahl der remigrierten Naturwissenschaftler sehr gering, Gesellschaftswissenschaftler verzeichnen dort jedoch eine hohe Quote (Krauss 2001, S. 87.).



Wiedergutmachung


Wie auch im Rest von Deutschland war die Wiedergutmachung für entlassene Kollegen unmotiviert und abwehrend. Das Engagement der Kollegen bestenfalls grenzwertig. Gutachten für Wiedereinstellung wurden vernichtend geschrieben, häufig erhielten sie nur befristete Stellen. Auch bei der Auszahlung alter Gehälter zogen die Vertriebenen kein gutes Los. Nicht nur behielten auf Grund der Währungsumstellung die Gehälter lediglich 10 % ihres einstigen Wertes. Darüber hinaus mussten die betreffenden eine Reihe von Nachweisen für ihren Schaden durch das Regime vorweisen. Sie mussten lückenlos darlegen, dass ein Schaden an Einkommen und Karriere entstanden war, was es wissenschaftlichen Assistenten und Privatdozenten unmöglich machte eine finanzielle Entschädigung oder eine Wiedereinstellung zu erhalten. Auch war es ohne Nachweis einer Parteimitgliedschaft oder einer belegbaren jüdischen Abstammung ebenfalls nicht möglich Entschädigung zu erhalten (Cieslok 1991, S. 123f.).



5. Fazit


Die Remigration der Vertriebenen nach dem 2. Weltkrieg ist soweit vorhanden keineswegs eine Erfolgsgeschichte. Nicht nur war die Rückkehr der Vertriebenen allgemein schwierig, da weder Deutschland noch die Alliierten dafür annehmbare Konditionen schafften. Auch die Zurückgekehrten wurden meist diskriminiert und ausgegrenzt, wie es ihnen bereits vor ihrer Flucht widerfahren war. Gerade jüdische Exilanten waren dem ausgesetzt. Aus diesem Grund waren die meisten Remigranten politische Exilanten, denen für die Integration bessere Verhältnisse geboten wurden. Im Allgemeine waren viele in ihrem Exilland heimisch geworden und scheuten es Deutschland wieder aufsuchen, auch weil ihre Staatszugehörigkeit noch lange ungeklärt blieb. An den Universitäten war es nicht anders: Rückrufe wurden nicht recht ausgeführt, Wiedereinstellungen und Entschädigung verhindert, ehemalige Nazis bevorzugt. Die Lücke, welches die exilierten Wissenschaftler hinterlassen hatten, konnte nie aufgefüllt werden. Der dadurch entstandene Schaden an der akademischen Welt in Deutschland ist nie behoben worden, noch wurden die Opfer adäquat entschädigt.



[RD]


Zitierte Literatur


Aschkenasi, Marina: Jüdische Remigration nach 1945. In: bpb: Bundeszentrale für politische Bildung. (Download: bpb.de. URL: http://www.bpb.de/apuz/192568/juedische-remigration-nach-1945 (Zuletzt abgerufen: 12.01.2022 17:16 Uhr)).

Benz, Wolfgang: Rückkehr auf Zeit. Erfahrungen deutsch-jüdischer Emigranten mit Einladungen in ihre ehemaligen Heimatstädte. In: Claus-Dieter Krohn & Erwin Rotermund & Lutz Winckler & Wulf Koepke (Hrsg.): Exil und Remigration (= Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch 9), München: Edition Text + Kritik, 1991: S. 196 – 207.

Bergmann, Werner: „Der Antisemitismus in Deutschland braucht gar nicht übertrieben zu werden…“. Die Jahre 1945 – 1953. In: Julius H. Schoeps (Hg.): Leben im Land der Täter. Juden im Nachkriegsdeutschland (1945 – 1952) (= Sifria Wissenschaftliche Bibliothek 4), Berlin: Jüdische Verlagsanstalt Berlin, 2001: S. 191 – 207.

Cieslok, Ulrike: Eine schwierige Rückkehr. Remigranten an nordrhein-westfälischen Hochschulen. In: Claus-Dieter Krohn & Erwin Rotermund & Lutz Winckler & Wulf Koepke (Hrsg.): Exil und Remigration (= Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch 9), München: Edition Text + Kritik, 1991: S. 115 – 127.

Ekstein, Rudolf: Die Vertreibung der Vernunft und ihre Rückkehr. In: Friedrich Stadler (Hg.): Vertriebene Vernunft I. Emigration und Exil österreichischer Wissenschaft 1930 – 1940 (= Emigration – Exil – Kontinuität. Schriften zur zeitgeschichtlichen Kultur- und Wissenschaftsforschung 1), Münster: LIT, 2004: S. 472 – 477.

Feichtinger, Johannes: Remigration reconsidered. Wiederaufbau und wissenschaftlicher Wandel. In: Waldemar Zacharasiewicz (Hg.): Return from Exile – Rückkehr aus dem Exil. Exiles, Returnees and Their Impact in the Humanities and Social Sciences in Austria and Central Europe(= Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte 885), Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, 2017: S. 27 – 50.

Freimüller, Tobias: Frankfurt und die Juden. Neuanfänge und Fremdheitserfahrungen 1945 – 1990 (= Studien zur Geschichte und Wirkung des Holocaust 1 / Beiträge zur Geschichte des 20. Jahrhunderts 28), Göttingen: Wallstein Verlag, 2020.

Funke, Hajo: Die andere Erinnerung. Gespräche mit jüdischen Wissenschaftlern im Exil, Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag, 1989.

Grüttner, Michael & Sven Kinas: Die Vertreibung von Wissenschaftlern aus den deutschen Universitäten 1933 – 1945. In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 55 (2007): S. 123 – 186.

Kraushaar, Wolfgang: Die Wiederkehr der Traumata im Versuch sie zu bearbeiten. Die Remigration von Horkheimer und Adorno und ihr Verhältnis zur Studentenbewegung. In: Claus-Dieter Krohn & Erwin Rotermund & Lutz Winckler & Wulf Koepke (Hrsg.): Exil und Remigration (= Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch 9), München: Edition Text + Kritik, 1991: S. 46 – 67.

Krauss, Marita: Heimkehr in ein fremdes Land. Geschichte der Remigration nach 1945, München: C.H.Beck, 2001.

Krauss, Marita: Westliche Besatzungszonen und Bundesrepublik Deutschland. In: Claus-Dieter Krohn & Patrik von zur Mühlen & Gerhard Paul / Lutz Winckler (Hrsg.): Handbuch der deutschsprachigen Emigration 1933 – 1945. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, ² 2008: Sp. 1161 – 1170.

Lehmann, Hans Georg: Wiedereinbürgerung, Rehabilitation und Wiedergutmachung nach 1945. Zur Staatsangehörigkeit ausgebürgerter Emigranten und Remigranten. In: Claus-Dieter Krohn & Erwin Rotermund & Lutz Winckler & Wulf Koepke (Hrsg.): Exil und Remigration (= Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch 9), München: Edition Text + Kritik, 1991, S. 90 – 103.

Lissner, Cordula: Den Fluchtweg zurückgehen. Remigration nach Nordrhein-Westfalen 1945 – 1955 (= Düsseldorfer Schriften zur Neuen Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein-Westfalens 73), Essen: Klartext-Verlag, 2006.

von der Lühe, Irmela, Axel Schildt u. Stefanie Schüler-Springorum (Hrsg.) "Auch in Deutschland waren wir nicht wirklich zu Hause" - Jüdische Remigration nach 1945, Göttingen: Wallstein 2008.

Möller, Horst: Die Remigration von Wissenschaftlern nach 1945. In: Edith Böhne & Wolfgang Motzkau-Valeton (Hrsg.): Die Künste und die Wissenschaften im Exil 1933-1945, Gerlingen: Verlag Lambert Schneider, 1992: S. 601 – 616.

Papcke, Sven: Exil und Remigration als öffentliches Ärgernis. Zur Soziologie des Tabus. In: Claus-Dieter Krohn & Erwin Rotermund & Lutz Winckler & Wulf Koepke (Hrsg.): Exil und Remigration (= Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch 9), München: Edition Text + Kritik, 1991: S. 9 – 24.

Paul, Gerhard: Saarland. In: Claus-Dieter Krohn & Patrik von zur Mühlen & Gerhard Paul / Lutz Winckler (Hrsg.): Handbuch der deutschsprachigen Emigration 1933 – 1945. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, ² 2008: Sp. 1171 – 1179.

Stern, Frank: Im Anfang war Ausschwitz. Antisemitismus und Philosemitismus im deutschen Nachkrieg (= Schriftreihe des Instituts für Deutsche Geschichte Universität Tel Aviv 14), Tel Aviv: Bleicher Verlag, 1991.

Strübel, Gustav: Neuanfang und versäumte Gelegenheit. In: Jörg Tröger (Hg.): Hochschule und Wissenschaft im Dritten Reich, Frankfurt am Main / New York: Campus Verlag, 1984: S. 168 – 179.

Szabo, Aniko: Re-Emigration und Wiedergutmachung am Beispiel der Ordinarien Max Born und James Franck in Göttingen, in: Physik in Nachkriegsdeutschland, hrsg. v. Dieter Hoffmann, Frankfurt: Harri Deutsch, 2003: S. 201-209.

Wetzel, Juliane: Jüdisches Leben in München. In: Schoeps, Julius H. (Hg.): Leben im Land der Täter. Juden im Nachkriegsdeutschland (1945 – 1952) (= Sifria Wissenschaftliche Bibliothek 4), Berlin: Jüdische Verlagsanstalt Berlin, 2001: S.81 - 95.