„Einladung zum Glas Wein und [einer] Diashow“

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Auch gemeinsame Erinnerungen konnten zugänglich gemacht werden. Beide Zeitzeugen vergleichen in diesem Ausschnitt den Reisekomfort der 1960er Jahre mit dem der heutigen Zeit.


20.1.2013; 33:40–34:56
H. 	Dann, äh ja, und nur zu der ganzen Reiseangelegenheit, ob jetzt per Flug
	oder per Bahn war es einfach noch ein Komfort gegenüber heute. Na ich war,
	sie mussten ihr Gepäck überhaupt nicht selber tragen    auf jedem Bahnhof,
M. 								   haha
C. 								   haha

H. 	auf jeden Flughafen waren diese, äh Träger, ähäh, 	  und auch in
Z. 		ja, 					 Kofferträger, ja
H. 	Amerika, ähh, selbst, wo wir des in Deutschland schon gar nicht mehr
	kannten, äh, waren immer diese red cap ne und die standen sofort zur
	Verfügung und ham, äh, Gepäck [unverständlich] transportiert und gleich
	aufs entsprechende Band, wos dann weiterging, ner also des war ein
	ausgesprochener Komfort und ähh ganz abgesehen davon, dass natürlich, wenn
	sie eine obere Klasse gebucht haben, also die letzten Jahre, als es in
	Europa noch die erste Klasse, ähh, angeboten wurde, da sind wir eigentlich
	nur in der First Class geflogen und des war ein Komfort den kann man
M. 					     mhh

H. 	heute überhaupt nicht mehr (abgehackt) vorstellen. Heute muss man also
	schon VIP sein oberster Stufe dass einem des noch so geboten wird, dass
	man vom Warteraum zur Maschine geleitet wird und, ähh, zwar immer als
	letzter
M. 						[leises Lachen]

H. 	eingestiegen, Türe zu und abfliegen. Ner, des is alles vorbei und auch
	unsere
M. 					    mhaha
C. 					    mhaha

H. 	Bahnhöfe, so schön die jetzt sind.


Die Dias und Filme, die während der Reisen der Zeitzeugen entstanden, wurden teilweise lange aufbewahrt, teilweise aber auch aussortiert. Interessant ist hierbei vor allem der reflektierte Umgang der Zeitzeugen mit den Erinnerungsobjekten.


20.1.2013; 42:19– 43:06
H 	Ja, ja das war schon etwas problematisch, also die die Nikon die hatte
	damals schon, äh, ein, äh, Teleobjektiv, wo mer mit dem Schlitten äh
	verstellen konnte, na und äh und des war also schon [...] ich hab jetzt
	diese Filme äh, [...] die da wa waren, [...] dann also auf, äh die ersten
	waren, äh, acht Millimeter, die anderen auf Superacht, die spätere
M 					 mhm
H 	und die, die hat ich also lange noch hier, äh, äh mit umgezogen und äh,
	aber jetzt, äh wo ich dann ins, in die [unverständlich] in die
	altersgerechte Anlage hier äh gegangä bin, da hab ich des Zeug
	abgestoßen.
Z 	Also i hab des ganze Zeig mit umgezogen.
H 	I habs nimmer.
Z 	äh und des füllt, füllt bei mir schon den halben Schrank.

Als weitere kollektive Erinnerungen berichten die Interviewten von Diashows, die mit Freunden und Bekannten veranstaltet wurden. Hierbei tritt ein Sonderfall auf, die Zeitzeugen berichten gemeinsam über eine kollektive Erinnerung.


20.1.2013; 44:22–44:40
H. 	Ja des isch jetzt ein sehr großer persönlicher Wert, aber für andere
	Leute. Äh, äh isch des nicht, äh nicht, äh nicht nachhaltig interessant. I
	mein Früher, äh Herr Z. äh da war, äh da hat mer noch zum Glas Wein und
	Diashow eingeladen, ne?
Z. 	Ha ja, 			des macht heut kein Mensch mehr, ne?
H. 	      Freunde und Bekannte.

 

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Letzte Änderung: 29.04.13 - DO