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Aluminium·Duralumin·Metallografie

Aluminium und Duralumin

Aluminium ist ein faszinierendes Metall, das wir im Alltag ständig antreffen: So etabliert Aluminium heute ist, so schwer war die Einführung. Obwohl es das häufigste Metall in der Erdkruste ist, wird Aluminium erst seit ca. 120 Jahren industriell hergestellt. Es entzog sich lange den Forschern, da es in der Natur ausschließlich in Verbindung mit anderen Elementen vorkommt.

Erst 1825 gelang es dem dänischen Physiker und Chemiker Hans Christian Ørsted, aus Aluminiumchlorid (mittels Reduktion) das neue Metall zu gewinnen. Der Göttinger Chemiker Friedrich Wöhler (1800-1882) forschte weiter und bestimmte 1845 erstmalig die Dichte von Aluminium. Der französische Chemiker Henri Sainte-Claire Deville (1818-1881) konnte endlich größere Aluminiumstücke herstellen. Er erkannte das Potential und entwickelte bei öffentlichen Auftritten phantastische Visionen zur Verwendung.

Die großtechnische Herstellung gelang aber erst, als Paul Toussaint Hérault aus Paris und Charles Martin Hall aus Ohio unabhängig voneinander 1886 die Schmelzflusselektrolyse entwickelten und gleichzeitig der benötigte Strom durch Wasserkraft in großen Mengen verfügbar gemacht wurde. Das benötigte Bauxit kam aus den Tagebaugruben von Les Baux in Südfrankreich. Erste Verwendungen waren Feldflaschen und Kochgeschirre fürs Militär.

Der Fabrikant Carl Berg aus dem westfälischen Eveking war an neuen Produkten für seine Fabriken interessiert. Er entwickelte Legierungen, mit denen das Aluminium zu besseren Eigenschaften kam und u.a. für die Luftfahrt anwendbar wurde. Als der Erfinder Schwarz mit der Idee des Luftschiffs zu ihm kam, unterstützte er ihn mit Geld und Ingenieurwissen beim Bau des ersten Aluminium-Luftschiffs. Die Probefahrt endete mit der Zerstörung des Luftschiffs. Graf Zeppelin kam dabei als Zuschauer mit Berg in Verbindung und bekam von ihm in der Folge das Aluminium-Baumaterial für seine ersten vier Schiffe geliefert.

Der Forscher Alfred Wilm arbeitete daran, die Eigenschaften des Aluminiums durch Legierungen und Verfahren zu verbessern. Er entwickelte Verfahren zur Veredelung, die zur Entwicklung des Duralumins führten. Als leichter und fester Baustoff war Duralumin prädestiniert für die Luftfahrt. 1914 wurde das Duralumin sogar für die Luftschiffe der Kriegsmarine vorgeschrieben und wurde danach für alle weiteren Zeppeline verwendet.

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