Resümee

Wasserschiff US-Kindergeschirr Natoplastikbomber Resümee Fragenkatalog

Anhand der angeführten Beispiele, lässt sich gut erkennen, wie Erinnern über Objekte verknüpft sind. Manchen Menschen fällt es leichter, sich an Ereignisse zu erinnern, wenn sie das betreffende Objekt oder ein Foto davon vor sich sehen, in Händen halten und von allen Seiten betrachten können. Durch das Beschäftigen mit den Gegenständen treten möglicherweise auch weitere, tieferliegende Erinnerungen wieder hervor. So verhielt es sich auch bei unserer Interviewpartnerin. Die Erinnerungen waren deutlicher und zahlreicher, als wir sie baten die Objekte, wie das Kindergeschirr, in die Hand zu nehmen. Viele Objekte, von denen wir sprachen, lagen zumindest als Fotografien in „greifbarer Nähe“. Somit war es sehr einfach, zwischen den Objekten zu wechseln. Egal welches die Zeitzeugin sich ansah und in die Hand nahm, zu jedem konnte sie etwas sagen. Woher hatte sie es? Was hatte sie mit dem Objekt schon erlebt? Welche Erinnerung verband sie mit ihm? Frau Bernhard berichtete immer wieder, welche Ereignisse sie mit den jeweiligen Objekten verbindet. Zum Beispiel erinnerte sie sich bei der Betrachtung des Kindergeschirrs, an ihre eigene Kindheit. Auch beim Ofenschiff erinnerte sie sich sofort an die Erlebnisse mit ihrem Bruder und wie sehr sie ihn liebte. Es ist beim Erinnern nicht zwingend notwendig, dass die Objekte materiell vorhanden sind. Sie erinnerte sich auch ohne die materielle Anwesenheit des Objekts an die Ereignisse, die sie damit verbindet. Allerdings werden diese Erinnerungen viel lebhafter und wesentlich genauer, wenn das Objekt, über das gesprochen wird, greifbar ist, zumindest als Foto. Objekte können folglich ein Erinnern unterstützen – das Objekt selbst fungiert aber meist nur als Schlüssel zur Erinnerung, nicht als Erinnerungsobjekt selbst.

 

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Letzte Änderung: 29.04.13 - DO